Nimbokrang Nachlese

Nach der auch heute morgen wieder vergeblichen Suche nach dem Schaufelschnabel-Eisvogel (frei übersetzt aus dem Englischen, keine Ahnung, wie der auf deutsch heißt) sitze ich jetzt wieder bei Alex auf der Veranda und trinke Kaffee. Oder was man hier so nennt, Fertigmix mit Milchpulver und ner tödlichen Dosis Zucker schon drin, brrr. Aber ansonsten war die Verpflegung hier Spitze. Alex kommt aus einer alten Jägerfamilie und war als Junge noch mit seinem Vater, 20 kleinen Hunden und Pfeil und Bogen auf Wildschweinjagd. So machen die das auch heute noch, gestern haben wir 3 Jäger (aber nur mit 6 Hunden) im Wald getroffen. Die Pfeile sehen übel aus, 20 cm lange Spitzen aus Schmiedeeisen, da würde man nur ungerne mit einem Wildschwein verwechselt werden.

Aber lecker sind sie, vorgestern gab es frisches Wildschwein in Blätter verpackt im Feuer gebacken, das hatte sein Bruder geschossen. Ansonsten gab es mindesten 4 verschiedene Spinate aus Regenwaldpfanzen als Beilage zum Reis, aber auch mal eine Soße mit extrem giftig aussehenden Pilzen, die an alten Sagopalmen wachsen. Auch die waren köstlich. Die Leute hier verstehen jedenfalls noch, sich teilweise aus dem Wald zu ernähren. Und ehe jemand fragt, nein das Gehirn verstorbener Verwandter oder erschlagener Feinde haben sie mir nicht angeboten. Das ist wohl inzwischen aus der Mode gekommen.

Ja, ansonsten das Fazit: Extrem anstrengend und das besonders bei Regen, zum Glück hatte ich in der Woche nur 2 Regentage. Und schwierig, weil die Vögel (momentan ?) kaum auf die Klangattrappe reagieren. So habe ich alle drei tollen Waldeisvögel hier mehrfach gehört, aber keinen der drei zählbar gesehen, so ein Mist ! Aber die Fächertaube, Coronetted Fruit-Dove, 4 für mich neue Paradiesvogelarten, der seltene Salvatoris Fig-Parrot und 17 weitere Lifer waren schon eine recht gute Ausbeute und die langen Wanderungen in unwegsamstem Gelände durchaus wert.Und der Wald ist, zumindest wenn man von oben drauf schaut, wirklich wunderschön.

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Und ein paar nette Säuger gab es auch, wie diesen von Tine schnell bestimmten Schwarzfleckenkuskus. Sieht ein bißchen so aus wie ein roter Panda in dämlich.

Schwarzfleckenkuskus, Nimbokrang

Heute fahre ich zurück nach Sentani zum Flughafen, auf dem Weg wollen wir im Grasland am Lake Sentani noch nach ein paar Offenlandarten schauen.

Morgen früh geht dann mein Flug nach Biak, der großen Insel in der Geelvickbucht östlich der Vogelkopf-Halbinsel. Da wird das Birden dann wohl etwas relaxter und ich kann hoffentlich auch mal eine Schnorcheltour organisieren.

Vielleicht schaffe ich es heute abend bei stabilerem Internet auch mal, ein paar Bilder hochzuladen.

Bis dahin Grüße aus der Wärme.

2 Kommentare zu „Nimbokrang Nachlese

  1. Ich hab mal nach ge-googeld: der Eisvogel wird im Deutschen als „Spatelliest (Tanysiptera galatea)“ bezeichnet.
    Ja, ein paar Bilder wären toll!

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