Es geht wieder los (langsam)

So nach über 2 Jahren Corona-Zwangspause bin ich jetzt endlich mal wieder aufgebrochen. Die scheinbar endlose Zeit ohne Lifer ( neue Vogelart für die Lebensliste) hatte ich allerdings schon am 7. Januar in einer coolen Aktion mit Uli Eidam durchbrochen.

Da sind wir nachts ins eiskalte Nieuwport westlich von Oostende gefahren, wo wir dann früh morgens eine hocharktische Rosenmöwe angeschaut haben. Die hatte da schon einen begeisterten Fanclub von Vogelfotografen, die sie mit allen Köstlichkeiten des Fischmarkts anfütterten ( und gleichzeitig sämtliche diebischen sonstigen Möwen abwehrten).

Aber eigentlich wollte ich über den Anfang meines aktuellen Trips nach Israel berichten. Nachdem sich wegen der Pandemie sämtliche Reisepläne mit Peru, Kanada und Texas zerschlagen hatten, habe ich kurzerhand einen 16-Tage Trip nach Israel gebucht. Da war ich zwar 1988 und 1990 schon zweimal, aber das ist ja ein halbes Leben her, inzwischen sind massig neue Infos und auch ein paar neue Arten dazu gekommen.

Und damals war ich ohne Auto, ohne gute Informationen und teilweise auch ohne Ahnung unterwegs. Eine Woche nach Buchung von Flug , Auto und Unterkünften begann dann Putins verdammter Krieg. Ich habe noch schwer überlegt mich dann aber doch entschlossen zu fahren. Wäre sonst sehr teuer geworden, und ich wollte doch mal wieder raus.

Der Trip hatte allerdingseinen etwas holperigen Start. Ich kam am Samstag um Mitternacht in Tel Aviv an, und der PC von Europcar war down. Es hat bis 3 Uhr morgens gedauert, bis ich dann endlich meinen Nissan Micra hatte und loskonnte. Vom Zustand her der schlechteste Wagen, den ich je auf der Welt gemietet habe allerdings zum fast allerhöchsten Preis !

Zu Anfang fuhr er noch ganz gut durch die Nacht wenn man mal davon absah, dass die Radlager hinten einen Höllenlärm machten. Das kaputte Abblendlicht hatte ich da glücklicherweise noch wechseln lassen. Aber nach 2/3 der Strecke fingen erst eine und dann mehrere gelbe Warnlampen an zu leuchten. Und das mitten in der Wüste fast ohne Verkehr. Aber er hat es tatsächlich bisnach Eilat geschafft. Toll war aber, wie bei der Fahrt durch den gigantischen Ramonkrater langsam die Sonne über der eiskalten Wüste aufging.

In Eilat habe ich meine sehr hübsche kleine 1-Raum Ferienwohnung bezogen und dann erstmal beim örtlichen Europcar das Auto getauscht. Das haben sie da sehr freundlich gemacht, immerhin. Dann erstmal groß eingekauft und endlich birden gegangen. Der Holland Park am nördlichen Dtadtrand ist immer noch super, ein trockenes Wadi voller Dträucher aber auch mit ein paar größeren Bäumen, die über eine Tropfbewässerung gepäppelt werden. In der sonst kargen Wüste ein Magnet für Zugvögel und lokale Arten.

Neben einem hübschen Maskenwürger und meinen ersten Balkanl aubsängern waren besonders zwei dichte Büsche mit kleinen gelbrosa Blüten spannend. Da waren zusammen sicher über 100 Klappergrasmücken drin und haben Pollen und Nektar genascht. Die Rufe klangen, als würde im Busch jemand Kastagnetten spielen. Dazwischen waren nach längerem Warten dann auch 6 Maskengrasmücken, sehr nett.

Natürlich auch eine Menge residente Arten wie der Schwarzschwanz-Steinschmätzer, der offenbar mal jemandem ins Netz gegangen war.

Na, jedenfalls war ich dann am Abend totmüde und bin nach einer schnellen Nudelpfanne tot ins Bett gefallen.

2 Kommentare zu „Es geht wieder los (langsam)

  1. Hallo Matthias, wie wunderbar, dass Du Deinen Blog wieder aktiviert hast und uns an Deinen Abenteuern teilhaben lässt! Das bringt die frische Luft der weiten Ferne und tolle Arten ins Wohnzimmer. Weiterhin viel Erfolg und Glück. Möge Dein neues Auto Dich gut durch die Wüste tragen. Viele Grüße von Barbara H und Mathias

    Like

Schreibe eine Antwort zu Barbara H Antwort abbrechen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s