In den Erongo Mountains

Wir sind am Samstag nach einer langen Fahrt in den Erongo Bergen angekommen und über eine extrem holperige Straße zu unserem vorgebuchten Campingplatz auf dem Erongo Plateau Camp gefahren. Das Camp liegt sehr schön im Busch, hat allerdings keine Elektrizität. Wir haben deshalb vorher unseren Kühlschrank an der Tankstelle mit einem großen Beutel Eis präpariert, damit unsere Vorräte durchhalten. Das hat auch gut geklappt.

Unser Campingplatz lag am Hang oberhalb einer künstlichen Wasserstelle, zu der abends bis zu fünf Bergzebras zum Trinken lamen. Für die von und gesuchten Vögel waren die Habitate hier allerdings nicht so ideal, die großen Granitfelsen, die vor allem der Hartlaub-Frankolin braucht, sind hier nicht vorhanden. Dafür haben wir vor dem Anzünden des Grillfeuers den fast endemischen Rockrunner mit der Klangattrappe schön gesehen.

Rockrunner

Und ein Kehlchen, das uns zuerst etwas Rätsel aufgab, stellte sich erfreulicherweise als Herero Chat, den einzigen echten Endemiten Namibias heraus. Der ist an allen Stellen extrem schwierig zu finden, gut das der uns so in den Schoß gefallen ist. Am nächsten Tag sind wir dann zur noblen Erongo Wild Lodge gefahren, die mitten im besten Habitat liegt. Leider ohne Campingplatz und mit 220 € pro Nase und Nacht etwas zu heftig für uns.

Die Hauszelte der Lodge liegen malerisch in den riesigen Granitfelsen verteilt mit tollen Ausblicken und Klippschiefern als Nachbarn, die einem beim Baden in den Außenbadewannen zuschauen können.

Hier haben wir und erstmal ein ausgesprochen leckeres Frühstücksbuffet gegönnt, bis wir fast geplatzt sind. An der Futterstelle direkt neben dem Fenster war ordentlich Betrieb, so dass Jochen trotz voller Teller kaum zum Essen kam.

Volle Teller und JD ist abgelenkt

Außer häufigen Täubchen, Spatzen und Finken kamen auch mehrere der hübschen Rosenköpfchen-Papageien zur Futterstelle. Die brüten hier überall in den Spalten der Granitfelsen.

Die Hartlsub-Frankoline haben wir aber mitten am Tag nicht gefunden, auch weil wir nicht überall auf dem Gelände frei herumlaufen durften. Deswegen haben wir für den nächsten Morgen um 6 Uhr einen Ornispaziergang mit Guide auf dem Gelände gebucht. Bei der Rückfahrt gab es dann noch eine tolle Beobachtung eines Jungvogels des hellen Singhabichts , der neben der Straße einen Hasen geschlagen hatte. Der war zu dick, um ihn wegzutragen, deswegen schaute er uns sehr ungehalten an, als wir anhielten.

Pale Chanting Goshawk mit Scrub Hare

Am nächsten Morgen sind wir um 4:30 Uhr aufgestanden und von 5 bis 6 Uhr wieder zur Erongo Wild Lodge gefahren. Auf dem Weg hatten wir einen Fleckuhu, eine afrikanische Wildkatze und zwei Bergzebras.

Wir haben uns kurz nach 6 mit unserem Guide getroffen und sind überall rund um die riesigen Granitblöcke herumgeklettert. Beim Suchen habe ich endlich ein Männchen des Kurzschwanz-Steinrötels ( freie Übersetzung) hoch in der Felswand gefunden, neu für uns beide. Nach 2 Stunden Suche habe ich dann auf einmal ein Huhn zwischen den Felsen gesehen, was keinen roten Schnabel hatte, wie die hier überall häufigen Red-billed Francolins. Als ich Jochen gerufen hatte, flog das Huhn natürlich ab, aber unser Guide kannte die Schleichwege durch die Felsen und so haben wir am Ende 3 Vögel gut gesehen und schlecht fotografiert.

Hartlaubs Francolin

Da hatte ich also heute mal die beiden guten Lifer für und gefunden, keine leichte Aufgabe, wenn man mit einem der besten Vogelfinder Deutschlands unterwegs ist. Auf jeden Fall ist der Plan hier mal wieder vollkommen aufgegangen und wir sind zurück in der Erfolgsspur.

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