Der weite Weg nach Westen

Gestern war ein Fahrtag, mein nächstes Ziel sind die Davis Mountains im Westen von Texas. Und Texas ist, wie schon gesagt, riesig ! Aber als ich mir die Strecke bei Google angeschaut habe, ist mir doch etwas mulmig geworden. Es sind nämlich knapp 940 km. Ich bin deswegen früh aufgestanden und schon um 4 Uhr losgefahren. Vorher musste ich allerdings noch ein paar Polizisten erklären, dass ich kein Einbrecher bin sondern nur ein früh startender AirBnB-Nutzer.

Ich wollte möglichst schnell aus dem dicht besiedelten Streifen zwischen Brownsville und McAllen rauskommen, bevor die 8-spurigen Autobahnen total verstopft sind. Das hat auch gut geklappt und bald sahen die Highways dann so aus.

typisch texanische Landschaft

Da ist die höhere Geschwindigkeitsbeschränkung dann ganz gut, jeder hält sich dran, wenn doch jemand etwas schneller unterwegs ist, weicht der Langsamere kurz auf den Standstreifen aus und läßt ihn vorbei. Das Fahren ist total entspannt und im Back-Country weg von den Städten sowieso kaum jemand unterwegs. Habe zwischendurch immer mal wieder kurze Pausen gemacht und sogar ein paar nette Vögel gesehen.

Wüstenbussard neben der Straße

Nur die Landschaft ist an Langweiligkeit kaum zu überbieten, flach, staubig und mit grauem, niedrigen Gestrüpp bewachsen.

Ich war zwar froh, aus dem dicht bebauten Gebiet am Rio Grande, wo die Highways von endlosen, versiegelten Gewerbegebieten gesäumt sind, rauszukommen. Aber ob das jetzt so viel besser ist, war schwer zu entscheiden.

Vegetation im Back-Country

Aber Hörbücher und Podcasts haben die Fahrtzeit gut rumgebracht.

Erst ziemlich am Ende gab es dann mal ein paar Hügel, im Pecos County dann sogar welche, die Winnetou als Auskuck gereicht hätten.

Pecos County

Nach knapp 12 h Fahrt bin ich dann, wegen der vielen Pausen, immer noch halbwegs ausgeruht in Fort Davis angekommen. Der Ort ist rund um ein altes Fort aus den Indianernkriegen entstanden. Hier waren nach dem Bürgerkrieg die Buffalo Soldiers, afroamerikanische Kavalleristen eingesetzt, um die Postkutschenroute nach El Paso vor den dauernden Angriffen der Apachen und Comanchen zunschützen.

Ich wohne in einem alten Wohneagen in einem kleinen Trailerpark mit Gärtchen, Feuerstelle, Bad und, wichtig, einer sehr gut eingerichteten Küche. Zwar einfach, aber gemütlich und günstig.

Meine Wohnung für die nächsten Tage

Man wird morgens nicht von Autos sondern von krähenden Hähnen und meckernden Ziegen geweckt.

Und gleich geht es in die richtigen Berge im Hintergrund.

2 Kommentare zu „Der weite Weg nach Westen

  1. Once upon a time in the west …. Coole Fahrt, ich hätte schon nach vier Stunden keine Lust mehr gehabt.

    Weiterhin erfolgreiches Birden!

    Barbara H

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