Davis Mountains

Die ersten beiden Tage in den Bergen waren sehr schön und außerdem noch erfolgreich. Gestern morgen war ich zuerst im Davis Mountains State Park nur 6 km nordwestlich von der kleinen Ortschaft Fort Davis, in der ich wohne.

Wie bei allen bisherigen State Parks ist auch dieser perfekt organisiert und günstig. Ein netter Mitarbeiter vom Umweltbildungszentrum im Park meinte, die hübsche Montezuma-Wachtel, der Hauptgrund für meine lange Fahrt hierher, wäre tatsächlich relativ häufig, wenn auch schwierig zu finden. Er hat mir empfohlen, erstmal 2 h in einem Hide an einer kleinen Wasserstelle mit Fütterung daneben zu warten. Die Wachteln wären da in den letzten Wochen morgens immer mal wieder kurz zum Trinken aufgetaucht.

Der Tipp war Gold wert, ich war gerade mal 20 min in den bequemen Hide, da saßen auf einmal 5 Montezuma Quails auf der gemauerten Fassung der Quelle. Nach kurzem Bewundern habe ich schnell mit der Kamera draufgehalten. Das war auch gut so, denn nach 2 Minuten verschwanden sie genauso plötzlich, wie sie gekommen waren.

Montezuma Quail

Das lief ja hervorragend, die Hauptzielart gleich am Anfang perfekt gesehen. Die hatte ich mit Jochen in Arizona mehrere Tage intensiv gesucht und nicht gefunden.

Die benachbarte Futterstelle, für die sich die Wachteln wirklich nicht interessierten, war auch gut besucht.

Chipping Sparrow

Am häufigsten waren verschiedene Ammern wie der Chipping Sparrow oben.

Aber auch Insektenfresser wie einzelne Waldsänger oder die Einsiedlerdrossel wurden von der als Futterpaste zum Festkleben der Körner genutzten Erdnussbutter angelockt.

Einsiedlerdrossel

Zwischendurch kamen auch immer wieder einzelne Hörnchen und einmal zwei Halsbandpeccaris.

Halsbandpeccari, ein einheimisches Wildschweinchen

Ich habe dann noch verschiedene Trails im Park versucht, bis es mittags zu heiß wurde. Die Trails entlang der locker mit Wacholdern, immergrünen Eichen und Kiefern bewachsenen Hänge sind hübsch, aber die Vogelaktivität war relativ gering.

An der Straße hatte eine Gruppe Eichelspechte zwei Telegrafenmaste vollkommen mit kleinen Löchern als Vorratslager für die Eichelaufbewahrung umfunktioniert. In jedes Loch kommt eine Eichel, und wenn die durchs Trocknen lockerer sitzen, werden sie in kleinere Löcher umgelagert. Eine tagesfüllende Beschäftigung.

Eichelspecht
Eicheln im Vorratslager

Mittags wurde es dann zu heiß und ich war einkaufen und habe gekocht und mir eine längere Siesta gegönnt. Abends war ich dann nochmal mit der Wärmebildkamera im Park unterwegs und habe Maultierhirsche, Einen Hasen, Wüstenkaninchen und ein sehr nahes Stinktier gesehen. Als das bis auf 3 m rangelaufen kam wurde es mir doch zu gefährlich und ich habe es lieber mit der Taschenlampe angeleuchtet. Da ist es dann abgedreht, glücklicherweise ohne zu spritzen.

Gestern war ich dann vormittags am Lake Balmorhea,  einem Stausee nördlich der Davis Mountains und dem einzigen größeren und permanenten Gewässer der Gegend.

Lake Balmorhea

Das ist die sichere Stelle für die zweite seltene Wachtel, die ich hier in der Gegend sehen wollte. Das hat  auch sehr gut funktioniert, die sind hier wirklich häufig und die ersten 4 sind mir schon auf der Eingansstraße über den Weg gelaufen. Habe dann noch mehrere Trupps gesehen, am Besten war eine Gruppe von 32 Vögeln, die am Seeufer getrunken haben.

Schuppenwachtel

Leider haben sie mich für Fotos nicht besonders nah heran gelassen. Es war gut, dass ich relativ früh hier war, ab 10 Uhr wurde es warm und danach war keine Wachtel mehr zu sehen.

Ansonsten gab es jede Menge Wasservögel zu sehen, auch wenn die großen Trupps der Schnee-, Zwergschnee- und Blässgänse, die hier noch vor 1 Woche waren, größtenteils abgezogen sind.

Schneegänse

Aber ein 200er Trupp war noch da und bot ein tolles Schauspiel, als er mehrmals von Wanderfalken oder Hudsonweihen aufgescheucht wurde.

Nachdem ich hier jetzt beide Wachteln gut gesehen habe, werde ich die letzten 1,5 Tage in den Bergwäldern wandern, um einen seltenen Specht zu suchen.

Hinterlasse einen Kommentar